Ebikoner Gewerbefrühstück

Wertvolle Inputs eines Schiedsrichters

 

Ein Schiedsrichter hat verschiedene Anforderungen zu erfüllen und Herausforderungen zu meistern, die sich auf das Berufsleben applizieren lassen. Das zeigte Bruno Grossen, einstiger Axpo Super League-Schiedsrichter und heutiger Schulleiter, Ausbildner und Coach, in seinem Referat am zweiten Gewerbefrühstück der Gemeinde Ebikon.
«Haben Sie gewusst, dass wir täglich 20 000 Entscheidungen treffen, die meisten davon unbewusst? Stellen Sie sich vor, sie müssen sich auf dem Fussballplatz in Windeseile entscheiden!», wandte sich in seiner Begrüssung Alex Mathis, Geschäftsführer der Gemeinde Ebikon, an die rund 80 teilnehmenden Personen aus Gewerbe und Wirtschaft am zweiten Gewerbefrühstück. Mit einer eingeblendeten Szene eines Fussballmatches zwischen dem FCL und FCB begann Bruno Grossen seinen Vortrag. Leidenschaft gehöre zum Fundament eines jeden Schiedsrichters. Ehrlichkeit und Gerechtigkeitssinn nannte er als weitere wichtige Anforderungen, die ein Schiedsrichter erfüllen sollte. «Nicht unterschätzen darf man die Fitness und die Regelkenntnis. Letzteres muss auch ein Chef im Betrieb haben», erzählte Bruno Grossen. Schiedsrichter haben ebenso über eine Reihe von Fähigkeiten (Kompetenzen) wie Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Unbeeinflussbarkeit und Mut, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, mentale Stärke, Umgang mit Kritik und Macht, Selbstbewusstsein usw. zu verfügen. Um starke Entscheidungen zu treffen, erachtete Grossen mentales Training für Führungspersonen als wichtig. Auf dem Fussballfeld ist immer wieder zu beobachten, wie wutentbrannt ein Spieler zum Schiedsrichter eilt und ihn verbal angreift. Anschaulich zeigte Grossen auf, wie bei solchen Angriffen gezielt Mimik, Gestik und Sprache eingesetzt werden können. Dabei wählte er Ralph Späni, Rektor und Leiter der Volksschule Ebikon, als Sparringpartner.

Rhetorisch stark

Thomas Abächerli, Präsident des Gewerbevereins Ebikon und Umgebung, freute sich über den grossen Aufmarsch am zweiten Gewerbefrühstück und wies auf das reichhaltig bereitgestellte Buffet hin, das das Höchweid-Team gezaubert hatte. Ihn trieb es allerdings nicht sofort zum Frühstück, sondern zu Bruno Grossen. Ob er sich von ihm weitere Tipps geholt hat? Sowohl Abächerli wie auch die übrigen TeilnehmerInnen am zweiten Gewerbefrühstück zeigten sich begeistert vom Referat des einstigen Schiedsrichters. «Ich hätte ihm länger zuhören können.» oder «Er ist rhetorisch sehr stark und sympathisch», fielen als Komplimente. Manche Aussage Grossens blieb speziell im Kopf hängen, wie beispielsweise «Leute, die mich kritisieren, sind für mich nicht Gegner, sondern Partner.»

(Fotos + Text Claudia Surek)

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